Kreisverband Kaufbeuren
Zimmermann über 30 Jahre an der Spitze
Am 7. März 1948 gelang es u.a. Hans Bacher, Anna Knappe, Karl Linke, Betti und Karl Müller sowie Gertrud und Walter Zimmermann den Kreisverband Kaufbeuren zu gründen. Der Kreisverband wurde von Beginn an bis 1980 von Walter Zimmermann, dem SPD-Parteisekretär von Kaufbeuren, geführt. Zimmermann war die für den Aufbau des Kreisverbandes und seiner Ortsvereine bestimmende Persönlichkeit. Er sah die Heimkehrer- und Flüchtlingsbetreuung sowie die Erholungsverschickung für Kinder als seine Hauptziele an.
Bei den Neuwahlen zum Kreisvorstand im Februar 1949 wurde Walter Zimmermann wiedergewählt. Sein Stellvertreter wurde Wenzel Rippel vom Ortsverein Buchloe. Erna Pröbstle und Rudolf Kratzer, beide aus Kaufbeuren, fungierten als Schriftführerin und Kassier.
Ortsverein war die Keimzelle
Im September 1946 gründeten die Initiatoren Rudolf Kratzer, Karl Linke, Erna Pröbstle, Kurt Worm und Walter Zimmermann die Arbeiterwohlfahrt Kaufbeuren. Der neue Ortsverein hatte zunächst 23 Mitglieder. Er war die Keimzelle des 1948 gegründeten Kreisverbandes Kaufbeuren. Inwieweit eine Verbindung zur Kaufbeurer Ortsgruppe der Arbeiterwohlfahrt vor 1933 bestand, ist unklar.
Bei der Vorstandswahl des Ortsvereins am 13. Juli 1947 wurde Anton Brutscher zum 1. Vorsitzenden, Erna Pröbstle zur 2. Vorsitzenden, Karl Linke zum Kassier und Walter Fischer zum Schriftführer gewählt.
Buchloe: Peschel folgte auf Pechan
Der Ortsverein Buchloe wurde am 1. Februar 1948 durch Matthias Denzel, Johann Holzner, Fritz Nuber, Johann Pechan, Wenzel Rippel, Emil Taubmann und Heinrich Virgin gegründet. 1. Vorsitzender war von 1948 bis 1951 Johann Pechan. Zu seinem Nachfolger wurde 1951 Josef Peschel gewählt, der bis 1966 im Amt war.
Neugablonz: 15 Mitglieder gründen eigene Ortsverein
In Neugablonz fanden sich am 1. April 1949 15 Mitglieder in einem eigenen Ortsverein neben dem in Kaufbeuren zusammen. Gründungsmitglieder waren: Martha Bork, Gustav Elstner, Wilhelm Frey, Richard Hawelka, Paul Hundt, Walter Jerie, Walter Kaulfuß, Melanie und Reinhard Linke, Richard Reckziegel, Ella Rosenauer, Elisabeth Seiboth, Emil Tauchmann, Ida Ullmann und Otto Wittig. Zum Vorsitzenden wurde Paul Hundt gewählt.
Mit Zimmermann viel erreicht
Von der Gründung 1948 bis 1980 führte Walter Zimmermann als Vorsitzender den Kreisverband Kaufbeuren. In dieser Zeit wurden bedeutende Einrichtungen - ein Erholungsheim in Pforzen (1957), ein Arbeitnehmerwohnheim in Kaufbeuren (1959), ein Altenheim in Neugablonz (1962), ein Altenzentrum im Kaufbeurer Schraderhaus sowie eine Reihe von Kindergärten - im Kreisgebiet geschaffen. Weitere Aktivitäten waren die Erholungsverschickung von Kindern und Erwachsenen, die Bildung eines regionalen Verwaltungskreises und die Gründung von Ortsvereinen.
Neue Einrichtungen entstehen
Im Jahr 1958 erstellte der Bezirksverband Schwaben ein fünfstöckiges Arbeitnehmerwohnheim („August-Bebel-Haus“) mit 68 Plätzen in der Wagenseilstraße 10.
Im Jahr 1960 begann der Bezirksverband unter großen finanziellen Schwierigkeiten mit dem Bau eines Altenheims mit 106 Betten im Bereich des alten Lagers „Riederloh“ am Riederlohweg 10. Am 26. Januar 1962 wurde das Haus eingeweiht und zum 1. Februar in Betrieb genommen. Das Heim wurde von Gertrud Schubert bis Mitte 1968 geleitet. Ihre Nachfolgerin Sieglinde Bendel hatte bis 1996 die Leitung inne.
Erholungsheim Wertachau mit viel Eigenleistung ausgebaut
Nach ersten Vorüberlegungen im Winter 1956/1957 hatte sich der Vorstand des Kreisverbands im Februar 1957 auf die Suche nach einem geeigneten Domizil gemacht. Die zunächst ins Auge gefassten Objekte, das Gasthaus Stocken bei Asch und das Waldhaus im Sachsenrieder Forst, schieden aus. Über Irsee gelangte man schließlich nach Pforzen. Nahe der Wertach konnte der Kreisverband im Juli 1957 ein Grundstück mit einem Wochenendhaus für 12000 DM erwerben. Erleichtert wurde der Kauf durch die Hilfe der Gemeinde Pforzen und durch eine Finanzierungshilfe des Neugablonzer Hoteliers Lindtner.
Frühjahrssammlung: „Helft Kinder in Erholung schicken!“
Der Kreisverbandsvorsitzende Walter Zimmermann hatte schon 1948 angeregt, Kindern eine Erholungsmaßnahme zu bieten. Nach Errichtung des Erholungsheims „Wertachau“ durch den Kreisverband konnten dort ab 1957 Stadtranderholungen stattfinden. Zudem suchte Zimmermann Unterbringungsmöglichkeiten für Kinder in der Ferienzeit und für erholungsbedürftige Menschen. Dieses Bemühen bestärkte auch der Landesvorsitzende Hans Weinberger, als er auf der Landeskonferenz in Augsburg im Oktober 1958 zur Intensivierung der Erholungsverschickung für Kinder und Erwachsene aufforderte. Unterstützend stand 1961 die Frühjahrssammlung der Arbeiterwohlfahrt unter dem Motto: „Helft Kinder in Erholung schicken!“
Buchloe: Sozial Schwache im Fokus
Der Ortsverein Buchloe widmete sich seit der Gründung 1948 der Betreuung von sozial Schwachen und von älteren Menschen. Für letztere wurden Veranstaltungen wie Kaffeenachmittage, Radtouren und Ausflugsfahrten veranstaltet. Daneben waren die Erholungsmaßnahmen für Kinder und Erwachsene Schwerpunkte der Arbeit im Ortsverein. Vorsitzende des Ortsvereins waren:
1951 – 1966 Josef Peschel
1966 – 1971 Johann Pacher
1971 – 1972 Anna Schindler
1972 – 1973 Max Biehler
1973 – 1989 Georg Keppeler
Dösingen setzte sich für Kindergarten ein
Am 18. November 1972 konstituierte sich der Ortsverein Dösingen. Erster Vorsitzender wurde Wendelin Kessel. Neben der Organisation von Veranstaltungen, Erholungsmaßnahmen, Krankenbesuchen und anderen Hilfsmaßnahmen setzte sich der Ortsverein für den Bau eines Kindergartens ein. Der vom Bezirksverband Schwaben im Schulgebäude mit einem Erweiterungsbau am Sachsenweg 1 eingerichtete Kindergarten konnte im September 1974 eingeweiht werden. Der Kindergarten war für 60 Kinder konzipiert.
Hirschzell: Kindergarten eröffnet, Ortsverein gegründet
Im Kaufbeurer Stadtteil Hirschzell nahm der Bezirksverband Schwaben 1978 einen Kindergarten mit 50 Plätzen in Betrieb. Die Initiative dazu ging von Wilhelm Fliegel, dem Vorsitzenden des Ortsvereins Oberbeuern aus. Kurz darauf wurde am 8. Februar 1979 der Ortsverein Hirschzell gegründet. Gründungsvorsitzender wurde Walther Liersch. Der Ortsverein wuchs rasch auf über 50 Mitglieder an. Neben der Unterstützung des Kindergartens unternahm der Ortsverein Betreuungsfahrten und veranstaltete ein Kultur- und Bildungsprogramm.