Bezirksverband Schwaben

Eine Heimat für pflegebedürftige Senioren

Altenheim Krumbach

Schon in der Gründungsphase des Verbandes versuchte die Arbeiterwohlfahrt Unterkünfte für alte Menschen zu schaffen. Der Bedarf war aufgrund der Kriegsfolgen und des Zuzugs einer großen Zahl von Heimatvertriebenen hoch. Zunächst war es wegen noch mangelnder finanzieller Mittel nur möglich, Altenheime in bestehenden Gebäuden provisorisch einzurichten. Heime wurden in Klosterlechfeld (bis 1952), Niederraunau (bis 1955), Mickhausen (1949 bis 1953) und Hainhofen (Juni 1948 bis 1964) betrieben, die beiden letztgenannten in der Trägerschaft des Kreisverbands Augsburg Stadt. Ab 1952 konnte der Bezirksverband unter erheblichen Anstrengungen mit Eigenmitteln und öffentlicher Förderung neue Altenheime bauen und in eigener Trägerschaft betreiben:

Kreisverband Augsburg Stadt

Herrenbach: 1968 entstand das Seniorenheim

Altenheim Matthias-Claudius-Straße

Im Augsburger Stadtviertel Herrenbach errichtete der Bezirksverband Schwaben in der Matthias-Claudius-Straße 15 ein Alten- und Pflegeheim. Vorausgegangen waren längere Standortüberlegungen – zuerst waren die Frischstraße, dann Hochzoll im Gespräch. Die Wahl fiel dann auf den stark wachsenden Stadtteil Herrenbach. Bürgermeister Hans Breuer unterstützte das Vorhaben und die Stadt Augsburg gewährte gegen Belegungsrecht eine Förderung. Im Jahr 1968 entstand ein sechsgeschossiges Altenheim mit 147 Plätzen. In den Stockwerken eins bis fünf lag der Wohnbereich mit jeweils vier Doppel- und 18 Einzelzimmern. Im 6. Stock des Hauses wurde eine Pflegestation mit sechs Dreibett-, drei Doppel- und vier Einzelzimmern eingerichtet. Im Erdgeschoss verfügte das Haus über Personalwohnräume und eine Kapelle und im Keller neben Funktionsräumen über ein Bierstüble.

Als Schloss Hainhofen zum Seniorenheim wurde

Die Augsburger Arbeiterwohlfahrt richtete 1949 im Kindererholungsheim Mickhausen ein Altenheim ein. Die etwa 30 Bewohner waren zumeist Heimatvertriebene und Flüchtlinge mit einem Durchschnittsalter von 70 Jahren. 1953 beendete der Kreisverband die als Notbehelf gedachte Unterbringung von Senioren im Kindererholungsheim Mickhausen. Ein weiteres Altenheim eröffnete die Augsburger Arbeiterwohlfahrt in einem Trakt des Schlosses in Hainhofen, das seit 1.11.1949 der Flüchtlingsverwaltung unterstand. In ihm lebten rund 90 Personen, wiederum zumeist Heimatvertriebene und Flüchtlinge. Dieses immer wieder von Pflegepersonalmangel geplagte Heim wurde 1964 geschlossen.

Bärenkeller: Alles fing im Lerchenkrug an

Kindergarten-Team im Bärenkeller 1976

Im Stadtteil Bärenkeller mit seinen damals über 14 000 Einwohnern konnte der Kreisverband Augsburg Stadt der Arbeiterwohlfahrt am 31. Juli 1964 einen Ortsverein gründen. In der Gründungsversammlung in der Gaststätte „Lerchenkrug", einberufen als Sektionsversammlung vom SPD-Stadtrat Georg Mayr und in Anwesenheit von zahlreichen Mitgliedern, Ehrengästen und Vertretern der Arbeiterwohlfahrt sowie der SPD, wurde der erste Vorstand gewählt. Erster Vorsitzender wurde Fritz Becke, sein Stellvertreter Hans Duwe. Die finanziellen Angelegenheiten wurden Kurt Noujoks und die Schriftführung Egon Zimmermann übertragen. Zu Beisitzern wählte die Versammlung zunächst Erna Wolf und Georg Mayr. Weitere Beisitzer sollten folgen.

Kreisverband Augsburg Land

1978: Neues Altenheim in Schwabmünchen eingeweiht

Fasching im Seniorenheim 1977

Der Ortsverein Schwabmünchen gehörte seit der Auflösung des Kreisverbands Schwabmünchen 1972 zum Kreisverband Augsburg-Land. Im Jahr 1976 wurden das Dionys-Bittinger-Seniorenheim in Schwabmünchen altenplangerecht modernisiert, dabei die im Altbau vorhandenen Doppel- in Einzelzimmer umgewandelt. Daneben wurde ein zweigeschossiger Erweiterungsbau für zwei Pflegeabteilungen mit 38 Doppelzimmern und einer Bäderabteilung im Keller erstellt. Die Kosten von rund 5,5 Millionen DM teilten sich der Bezirksverband Schwaben mit Bund, Land, Landkreis und Stadt Schwabmünchen. Die Arbeiterwohlfahrt war mit rund 1,28 Millionen DM Eigenmitteln beteiligt. Im Juli 1978 konnte das neue Heim eingeweiht werden.

Bobingen: Aus dem Krankenhaus wurde ein Altenheim

Bobinger Ferienkinder am Gipfelkreuz des Weißhorns 1973

Nach der Auflösung des Kreisverbandes Schwabmünchen 1972 gehörte der Ortsverein Bobingen zum Kreisverband Augsburg-Land der Arbeiterwohlfahrt. Als der Ortsvereinsvorsitzende Kurt Häßler im November 1972 starb, übernahm Johann Frei den Vorsitz zunächst kommissarisch bis zur Generalversammlung im März 1973, auf der er von den Teilnehmern einstimmig zum Vorsitzenden gewählt wurde. Seit dem Jahr 1972 wurde vom Ortsverband jedes Jahr eine Kindererholung mit ca. 45 Kindern in Südtirol durchgeführt. Auch im Bereich der Seniorenerholung konnte seit 1970 vielen älteren Menschen ein angenehmer Aufenthalt in Südtirol oder im Bergheim Scheffau ermöglicht werden. Die Zahl der Mitglieder in Bobingen wuchs in den Jahren 1974 bis 1978 von 158 auf 225.

Gersthofen: Altenheim prägte die Vereinsarbeit

Altenheim Gersthofen

Der schon 1948 gegründete Ortsverein entwickelte sich im Laufe der Jahre durch seine offene Unterstützungsarbeit aus der Gersthofer Arbeitersiedlung in die Ortsgesellschaft hinein. Bis 1968 hatten sich 150 Mitglieder der Arbeiterwohlfahrt angeschlossen. In Gersthofen errichtete der Bezirksverband Schwaben das Haus „Sonnenheim“, eines seiner ersten Altenheime der Nachkriegszeit, und trug so zum Erstarken der Arbeiterwohlfahrt in der Gemeinde bei. Das Altenheim wurde am 17. November 1952 in der Kreuzstraße 3 feierlich eröffnet.

In Haunstetten stand das modernste Altenheim

Altenheim der Arbeiterwohlfahrt in Haunstetten 1964

Über die Gründungsphase der Arbeiterwohlfahrt in Haunstetten ist wenig bekannt. Eventuell fand sich zunächst eine Gruppe innerhalb der Augsburger Arbeiterwohlfahrt zusammen. Die Existenz eines Ortsvereins in Haunstetten lässt sich ab dem Jahre 1950 belegen. Der Ortsverein war bis zu Eingemeindung der Stadt Haunstetten in die Stadt Augsburg im Zuge der bayerischen Gebietsreform im Jahr 1972 dem Kreisverband Augsburg Land zugeordnet. Die Haunstetter Arbeiterwohlfahrt wurde in diesem Zeitraum von folgenden Vorsitzenden geführt:

1946 - 1948 Fritz Baerhold
1948 - 1950 Otto Scheurer
1950 - 1955 Emanuel Warhaut
1955 - 1961 Walter Säurig
1961 - 1964 Georg Hassel
1964 - 1965 Horst Fischer
1965 - 1970 Karl Rommel
1970 - 1976 Hans Maier

 

Kreisverband Aichach-Friedberg

1976 Altenheim eröffnet

Altenheim Aichach

Der Vorsitzende des Kreisverbands Aichach war bis 1953 Franz Gföllner. Von 1953 bis 1955 leiteten Lechner und von 1955 bis 1956 Andreas Schmidt den Verband. 1956 wurde Franz Kukol zum Vorsitzenden gewählt. Er amtierte bis zum Zusammenschluss mit dem Kreisverband Friedberg 1974. Zu Ortsvereinsvorsitzenden in Aichach wurden gewählt:

Kreisverband Dillingen (Donau)

Am Rohrwiesle entstand Altenheim

Eröffnung des Altenheims in Höchstädt 1972

Der Bezirksverband der Arbeiterwohlfahrt errichtete auf Anregung des Ortsvereins im Höchstädter „Rohrwiesle“ ein zentrumsnah gelegenes Alten- und Pflegeheim. Die Kosten beliefen sich auf rund 2,5 Millionen DM, wovon die Stadt Höchstädt 400000 DM beisteuerte. Am 1. März 1972, fünf Jahre nach Einreichung des ersten Antrags, konnte das Haus mit 107 Betten in der Bürgermeister-Reiser-Straße 4 eröffnet werden. Der erste Tagessatz im Wohnbereich betrug 18 DM. Leiter des Hauses war im ersten Jahr Rudolf Bitterer. Von 1973 bis 1988 leitete Franz Rossmeisl das Höchstädter Heim.

Kreisverband Lindau

Immer mehr Häuser kamen dazu

Seniorenwohnheim Lindenberg

Im Jahr 1970 konnte der Bezirksverband ein in Konkurs gegangenes privates Seniorenwohnheim an der Goßholzer Straße 10-14 in Lindenberg ersteigern. In vier Gebäudetrakten bot das Heim „Alpenblick“ 64 Appartements. Jede Wohneinheit war mit Bad, WC, Küche oder Kochnische und Loggia ausgestattet. Die Ein- bzw. Zweizimmer-Apartments variierten in der Größe zwischen 51 und 31,3 Quadratmetern. Das Haus wurde im Dezember 1973 von der Arbeiterwohlfahrt eröffnet. Erste Hausleiterin war Frau Jung. Ihr folgte im März 1978 Frau Janka.

Kreisverband Neu-Ulm Stadt

1966: Altenheim erweitert – Zuschuss erhöht

Altersheim Neu-Ulm mit Erweiterung

Das Altenheim Neu-Ulm wurde um einen Trakt mit 44 Einzelzimmern erweitert. Jedoch ging später durch Umbau der Doppel- zu Einzelzimmern das Platzangebot auf 91 Betten zurück.

Die Stadt Neu-Ulm stockte ihren Zuschuss an den Kreisverband von 1000 DM auf nunmehr 4000 DM auf. Mit dem Sozialamt konnte weiterhin gut zusammengearbeitet und Härtefälle gemildert werden.

1964: Drei Altenclubs gegründet

Bei der Jahresversammlung wiederholte der Bezirksvorsitzende Alois Strohmayr seine frühere Zusage, einen Kindergarten in Neu-Ulm zu bauen, sobald die Stadt einen geeigneten Bauplatz ausweise. Das letzte Platzangebot der Stadt an der Turmstraße, entlang des Bahndamms, musste als ungeeignet für einen Kindergarten angesehen werden. Im Kindergarten wurde zunächst auch ein Raum für Jugendarbeit angedacht, um eine eigene Jugendarbeit der Arbeiterwohlfahrt aufzubauen. Zudem wurde auf in der Versammlung für eine Ausbildung in der neuen Altenpflegerinnenschule des Bezirksverbandes in Augsburg geworben.

1954: Altenheim eröffnet – Premiere für Neu-Ulm

Altersheim der AWO in Neu-Ulm nach der ersten Erweiterung

Vor allem Alfred Schneiders Initiative und Peter Schöllhorns Unterstützung war die Errichtung eines Altenheims in der Eckstraße 1 zu verdanken. Den ursprünglichen Plan, ein Mädchenwohnheim zu bauen, ließ der Bezirksvorsitzende Strohmayr nach Gesprächen mit dem Vorsitzenden Schneider, Stadtrat Schöllhorn und Oberbürgermeister Dr. Tassilo Grimmeiß fallen und beschloss wegen des dringenden Bedarfs statt dessen die Errichtung eines achtgeschossigen Altenheims mit 35 Doppel- und 24 Einzelzimmern.

Kreisverband Neu-Ulm Land

Weißenhorn: Mitglieder helfen beim Altenheimbau

Himmelfahrtausflug des Altenheims Weißenhorn

Der Ortsverein Weißenhorn wurde 1949 gegründet und von Ernst Mietz geführt. 1951 wurde Hermine Gundel zur Ersten Vorsitzenden des Ortsvereins Weißenhorn gewählt. Sie gab den Vorsitz des Ortsvereins bereits 1953 ab, blieb aber in der Arbeiterwohlfahrt aktiv. Albert Jaschke übernahm bis 1971 das oberste Vereinsamt. Danach leitete Herbert Maxelon bis 1989 als Vorsitzender den Ortsverein.

Kreisverband Schwabmünchen

1952: Altenheim eröffnet

Altenheim Schwabmünchen 1952

In Schwabmünchen gründeten die Mitglieder der Arbeiterwohlfahrt 1946 sowohl einen Ortsverband als auch einen Kreisverband. Am 24. August 1952 konnte das Altenheim am Hohen Weg 2 mit einer großen Eröffnungsfeier vom Bezirksverband Schwaben der Arbeiterwohlfahrt in Betrieb genommen werden. Der Neubau war von der Marktgemeinde Schwabmünchen und vom Landkreis unterstützt worden. Einen nicht unerheblichen Teil brachte die örtliche Arbeiterwohlfahrt durch Sammlungen, Benefizveranstaltungen und Mithilfe auf. Das Haus verfügte über 100 Betten, vorwiegend in Zweibettzimmern, die über eine Waschgelegenheit mit Warm- und Kaltwasser verfügten. Daneben standen Aufenthaltsräume und ein Speisesaal zur Verfügung.

1952 wurde neues Altenheim bezogen

Altersheim

Im Oktober 1946 konstituierte sich in Schwabmünchen auf Initiative von Dionys Bittinger - er war Bürgermeister und Mitglied des bayerischen Landtags von 1950 bis 1954 - ein Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt. 27 Personen nahmen an der Gründung teil. Der Ortsverein war der Ausgangspunkt für den gleichnamigen Kreisverband.

Am 1. Februar 1948 übernahm die Schwabmünchner Arbeiterwohlfahrt das Behelfskrankenhaus Klosterlechfeld, das in einer ehemaligen Gaststätte untergebracht war, und wandelte es in ein Altersheim um. Unter dem Vorsitz von Wilhelm Just und wesentlich unterstützt von Dionys Bittinger gelang es dann aber sehr früh, in Schwabmünchen ein neues Altenheim durch den Bezirksverband errichten zu lassen. Am 2. April 1951 begannen die Bauarbeiten im Schwabmünchner Taubental. Architekt und Bauleiter des Gebäudes war der Bezirksvorsitzende Alois Strohmayr. Die Hebauffeier war schon am 5. September 1951. Das Heim konnte 1952 bezogen werden. Die Bewohner des 55 Monate bestehenden Altenheims in Klosterlechfeld zogen ins neue Haus um, das Provisorium wurde aufgelöst.