Bergsicht Scheffau: Ferienhaus aufwändig saniert

Bergheim Scheffau

Das vom Kreisverband Lindau in den 1950er Jahren aufgebaute und 1972 vom Bezirksverband übernommene Bergheim Scheffau, das zeitweise auch den Namen Emilie-Röhl-Haus trug, wurde 1986 und 1987 umgebaut und saniert und erfüllte danach die Standards des Allgäu Tourismus. Es konnte auch in den 1980er und 1990er Jahren konstante Belegungszahlen von über 12000 Übernachtungen im Jahr aufweisen.

Bergheim Scheffau: eine beliebte Adresse

Bergheim Scheffau in den 1950er Jahren

Um die als dringend erachtete Kinder- und Müttererholung auszubauen, erwarb der Kreisverband auf Initiative von Emilie Röhl in Scheffau das 700 m hoch gelegene ehemalige Schietingersche Anwesen (Scheffau 13) inklusive eines vier Tagwerk umfassenden Grundstückes und baute den Bauernhof unter großen Anstrengungen zu einem Kinder- und Müttererholungsheim mit 30 Betten aus.

Architekt und Bauleiter war der Bezirksvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt Alois Strohmayr. Nachdem im August 1952 mit dem Um- und Ausbau begonnen worden war, wurde das „Bergheim Scheffau“ im Mai 1954 fertiggestellt und, nachdem die letzten Hürden überwunden waren, im Dezember 1954 eröffnet.

Bergheim Rechtis: Beim Bau floss viel Schweiß

Bergheim Rechtis Baracke

Das erste durch den Kreisverband Kempten (Allgäu) in der Nachkriegszeit realisierte Projekt war der wesentlich durch Spenden und Eigenleistung bewerkstelligte Bau des Bergheims Rechtis. Nachdem im Sommer 1947 das Mitglied Wendelin Haaf die ersten Kinder zur Erholung in sein eigenes Haus aufgenommen hatte, gelang es 1948 dank der Initiative des Kreisvorsitzenden Andreas Homanner, im Gebiet der Gemeinde Weitnau auf dem ansteigenden Bergrücken „Himmeleck“ in rund 1000 m Höhe ein geeignetes Grundstück für ein Erholungsheim zu finden. Landrat Adolf Schmidt sowie Albert Wehr, 2. Bürgermeister von Kempten und Mitglied der Arbeiterwohlfahrt, verhalfen dem Kreisverband kostenlos zu einer Baracke des früheren Reichsarbeitsdienstes. In Eigenarbeit wurden die Bauteile, die auf den letzten paar hundert Metern zur Baustelle getragenen werden mussten, zusammengesetzt und außen mit Holzschindeln versehen. In der Baracke wurden eine Küche, ein kleiner Aufenthaltsraum und ein Schlafraum für 15 Kinder eingerichtet. Zur Trinkwasserversorgung musste eine Leitung vom Tal aus zur Hütte verlegt werden. 1949 konnten die ersten Kemptener Kinder zur Ferienerholung einziehen.

„Tante“ Friedel leitet das Haus

Bergheim Rechtis nach der ersten Erweiterung

Schon bald nach der Inbetriebnahme 1949 hatte sich das Bergheim Rechtis angesichts der hohen Nachfrage – nicht nur Kinder aus dem Kreisverband sondern aus ganz Deutschland, insbesondere aus dem Ruhrgebiet, kamen hierher zur Erholung – als zu klein erwiesen, so dass bald ein Erweiterungsbau geplant wurde. Die Bauarbeiten zum Erweiterungsbau begannen aber erst 1953, obwohl schon an den Pfingstfeiertagen des Jahres 1948 Michael Wittmann mit den ersten Planungen begonnen hatte. Wittmann übernahm ehrenamtlich nicht nur die gesamte Bauleitung, sondern, zusammen mit seinem Sohn Michael, auch die Bauausführung in den folgenden Jahren.