Bezirksverband Schwaben

Kindererholung ist eine Erfolgsgeschichte

Bruneck 1968 - Kinder aus Marktoberdorf in der Ferienerholung in Südtirol

Erholungsmaßnahmen für Kinder, Jugendliche, Mütter und Senioren bildeten von Beginn an einen Arbeitsschwerpunkt der Arbeiterwohlfahrt. Die Anfänge waren bescheiden: So konnten 1950 aus ganz Schwaben 16 Frauen, acht Männer und 12 Mütter zur Erholung geschickt werden. Im Jahr 1951 waren es allein schon 213 Kinder, die im Bergheim Rechtis des Kreisverbandes Kempten und im Kinderheim Schwangau Ferienerholungen genossen. Zudem gab es Angebote für Kinder in  Naturfreunde-Häusern sowie zur Stadtranderholung, beispielsweise im von der Augsburger Arbeiterwohlfahrt gepachteten Karl-Hübsch-Haus in Biburg. In den folgenden Jahren stellten die Kreisverbände und der Bezirksverband in Schwaben neben den genannten das Clemens-Högg-Haus in Mickhausen, das Schloss Niederraunau, das Erholungsheim Legau, das Bergheim Scheffau und das Ferienheim Wertachau bei Pforzen für Erholungsaufenthalte vor allem für Kinder aber auch für Seniorinnen und Senioren zur Verfügung.

Kreisverband Augsburg Stadt

AWO erhielt enteignetes Erholungsheim Mickhausen zurück

Die Arbeiterwohlfahrt erhielt ihr Kindererholungsheim in Mickhausen zurück, das 1930 von der Augsburger Arbeiterwohlfahrt mühevoll eingerichtet und von den Nationalsozialisten 1933 enteignet worden war. Von Juli 1946 bis zum Saisonende im September 1948 war das Haus wieder als Erholungsheim verfügbar. Pro Jahr waren dort rund 240 Augsburger Kinder und 240 Flüchtlingskinder zur Erholung. Letztere kamen auch durch Vermittlung der Ortsvereine bzw. Kreisverbände Friedberg, Füssen, Kempten (Allgäu) und Schwabmünchen nach Mickhausen. Weiteren 20 besonders unterernährten Augsburger Kindern ermöglichte der Ortsverein eine Regeneration im Naturfreundehaus in Blaichach.

Kreisverband Kaufbeuren

Erholungsheim Wertachau mit viel Eigenleistung ausgebaut

Erholungsheim Pforzen

Nach ersten Vorüberlegungen im Winter 1956/1957 hatte sich der Vorstand des Kreisverbands im Februar 1957 auf die Suche nach einem geeigneten Domizil gemacht. Die zunächst ins Auge gefassten Objekte, das Gasthaus Stocken bei Asch und das Waldhaus im Sachsenrieder Forst, schieden aus. Über Irsee gelangte man schließlich nach Pforzen. Nahe der Wertach konnte der Kreisverband im Juli 1957 ein Grundstück mit einem Wochenendhaus für 12000 DM erwerben. Erleichtert wurde der Kauf durch die Hilfe der Gemeinde Pforzen und durch eine Finanzierungshilfe des Neugablonzer Hoteliers Lindtner.

Kreisverband Lindau

Bergheim Scheffau: eine beliebte Adresse

Bergheim Scheffau in den 1950er Jahren

Um die als dringend erachtete Kinder- und Müttererholung auszubauen, erwarb der Kreisverband auf Initiative von Emilie Röhl in Scheffau das 700 m hoch gelegene ehemalige Schietingersche Anwesen (Scheffau 13) inklusive eines vier Tagwerk umfassenden Grundstückes und baute den Bauernhof unter großen Anstrengungen zu einem Kinder- und Müttererholungsheim mit 30 Betten aus.

Architekt und Bauleiter war der Bezirksvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt Alois Strohmayr. Nachdem im August 1952 mit dem Um- und Ausbau begonnen worden war, wurde das „Bergheim Scheffau“ im Mai 1954 fertiggestellt und, nachdem die letzten Hürden überwunden waren, im Dezember 1954 eröffnet.