Die bayerischen Landkreise und Gemeinden wurden durch die Gebietsreformen von 1972 bzw. 1976 neu zugeschnitten. Da sich die Gliederungen der Arbeiterwohlfahrt zumeist an der administrativen Einteilung orientierten, blieb kaum ein Verband davon unberührt. In vielen Fällen kam es mit viel organisatorischem Geschick zu einer zeitnahen Angleichung, in einigen Fällen wurden jedoch alte Bezüge beibehalten.

So blieben zum Beispiel die Kreisverbände Krumbach und Günzburg selbständig, der Kreisverband Neuburg an der Donau schloss sich nicht Oberbayern an, hingegen vereinigten sich der schwäbische Kreisverband Friedberg und der ehemals oberbayerische Kreisverband Aichach.

Auch die Umstrukturierung des Organisationsaufbaus konnte den stetig wachsenden Zuspruch zur Arbeiterwohlfahrt nicht hemmen. Das war an den Mitgliederzahlen aber auch am Verbandsumsatz festzustellen. Allerdings veränderte sich die Altersstruktur der Mitglieder. Die Zahl der Mitglieder im Rentenalter wuchs überproportional. Die Arbeiterwohlfahrt sah das Engagement der reiferen Mitglieder als Helferinnen und Helfer und in der Verbandsarbeit durchaus positiv und bot Mitwirkungsmöglichkeiten an, warb aber gleichzeitig auch um die Mitarbeit von Menschen mittleren Alters.